Psychosomatik

Deutsch-Chinesisches Alumni-Netzwerk in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie

Projektakronym: DCAPP

Projektleiter
PD Dr. med. Jonas Tesarz (Gesamtkoordinator)

Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Sektion Integrierte Psychosomatik (Leiter: Prof. Dr. Wolfgang Eich), in Kooperation mit Prof. Dr. med. Kurt Fritzsche, Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Kooperationsziele

Die Zielsetzung der geplanten deutschlandweiten Fach-Alumniarbeit ist der Auf- und Ausbau eines deutsch-chinesischen Netzwerks zur Stärkung der China-Kompetenz auf dem Gebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie in Klinik, Lehre, Forschung und Gesundheitswesen. Vorrangige Arbeitsschwerpunkte sind hierbei die sowohl Etablierung von spezifischen Vernetzungsaktivitäten als auch die Veranstaltung von regelmäßigen Workshops. 

1.) Vernetzungsaktivitäten:

Die Vernetzungsaktivitäten umfassen verschiedene Bereiche:

  • Netzwerkbildung und Verankerung der Fach-Alumniarbeit in Deutschland und China.
  • Gründung einer deutsch-chinesischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie; perspektivisch könnte eine der bereits bestehenden chinesischen Zeitschriften im Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Organ der Fachgesellschaft werden.
  • Entwicklung einer Consulting-Plattform zur Beratung bei Aufbau, Leitung und Entwicklung von Abteilungen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an chinesischen Universitäten und Allgemeinkrankenhäusern.
  • Beratung chinesischer Ministerien bei der Umsetzung des Mental Health Gesetzes durch deutsche und chinesische Alumni und Experten. Hierzu wird eine verstärkte Kooperation mit Vertretern der chinesischen und deutschen Politik angestrebt.

2.) Workshops:

Die Inhalte der Workshops bestehen aus mehreren Modulen:

  • Modul „psychosomatische Grundversorgung“: Aufbau eines Trainingsprogramms in Deutschland und China zur Förderung der diagnostischen, kommunikativen und therapeutischen Kompetenz (Modul „psychosomatische Grundversorgung“) im Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie für Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, sowie Studierende der Medizin und der Psychologie unter Anleitung von erfahrenen Alumni.
  • Modul „Selbstreflexion“: Förderung der Selbstreflexion durch den Aufbau von fortlaufenden deutsch-chinesischen „Balint“-Gruppen in China und Deutschland für Ärzte, Psychologen, sowie Studierende aller Fachrichtungen mit Patientenkontakt; deutsch-chinesische Tandembildung.
  • Modul „Forschung“: Trainingsprogramm zur Qualifikation von Studierenden und Wissenschaftlern in Forschungsmethodik zur Durchführung eigener Studien und Publikation der Ergebnisse in internationalen Zeitschriften (Methoden-Curriculum, dt.-chinesische Forschungsprojekte u. – treffen). Begleitende Evaluation dieser Maßnahmen.
  • Modul „Interkulturelle Kompetenz und Sensibilität“: Entwicklung eines Trainingsmoduls zur Förderung interkultureller Sensibilität und Verantwortung sowie zur Entwicklung einer China- Kompetenz für alle Fachgebiete und Themenbereiche der Alumniarbeit unter besonderer Berücksichtigung der transkulturellen Perspektive und interkultureller Kompetenz. Die innerhalb dieses Moduls entwickelten Konzepte und Erfahrungen können als Baustein fach- und themenübergreifend in andere Alumni-Projekte integriert werden.

Wissenschaftliche Arbeitsziele der geplanten Alumniarbeit

Aufbau gemeinsamer Forschungsprojekte durch die Qualifizierung klinischer Fachkollegen durch ein in Deutschland erfolgreich etabliertes Qualifizierungsprogramm für Jungforscher in der Psychosomatik (Carus-Qualifizierungsprogramm „Klinische Forschung“). Durch das Netzwerk werden junge Fachkollegen durch die bekannten älteren Fachalumni rekrutiert und empfohlen, sowie durch diese als Mentoren begleitet und in die Forschung eingeführt.

Mehrwert der deutsch-chinesischen Fach-Alumniarbeit

Durch die bilaterale Pflege und Förderung der Alumniarbeit in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie wird China-Kompetenz im Sinne kultureller Sensibilität und Verantwortung aufgebaut und entwickelt. Kulturelle Sensibilität und Verantwortung bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund respektvoll und effektiv mit Wissen und Bewusstsein zusammenarbeiten. Durch das Alumni-Netzwerk wird die Einbindung von deutschen Ärzten, Psychologen und Sozialwissenschaftlern in die Entwicklung von deutsch-chinesischen Klinikprojekten, die Entwicklung neuer Berufsfelder und den Aufbau von Strukturen im Gesundheitswesen (Umsetzung des Mental Health Law) unterstützt. Die Consulting-Plattform wird zu einem Tool entwickelt, das chinesische Kooperationsanfragen und deutsche Expertise gezielt in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen zusammenführt; sie soll auch anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen (NGOs, Unternehmen usw.) zugänglich gemacht werden.

Mittel- und langfristige Ziele sind:

  • Etablierung des Alumni-Netzwerks und der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie ggf. einer assoziierten Fachzeitschrift;
  • kontinuierliche Vermittlung inter- und transkultureller Kompetenz an deutsche Studierende, Absolventen und Nachwuchswissenschaftler;
  • Internationalisierung von Forschung und Lehre durch langfristige deutsch-chinesische Forschungskooperationen mit innovativen neurobiologischen und psychotherapeutischen Forschungsvorhaben;
  • Consulting beim Aufbau von Abteilungen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an Universitäten und am Allgemeinkrankenhaus nach deutschem Vorbild und unter Beteiligung der deutschen Gesundheitswirtschaft;
  • Die Kooperation auf dem Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wird zum Thema bei deutsch-chinesischen Regierungs-Konsultationen.

Weitere Ziele über den Förderzeitraum hinaus sind die Entwicklung von Richtlinien für eine geregelte psychotherapeutische Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Psychologen, die sich an deutschen Aus- und Weiterbildungsrichtlinien anlehnen können und auch internationalen ethischen Standards genügen.


Sino-German Alumni Network in Psychosomatic Medicine and Psychotherapy

Along with its dynamic change in society, China is experiencing a substantial increase in psychiatric and psychosomatic disorders. The goal of the planned faculty alumni work in Germany is the specific construction and expansion of a German-Chinese network and the strengthening of China’s competence in the field of psychosomatic medicine and psychotherapy in the hospital, teaching and health care. The project is founded by four German partners (Heidelberg University, Freiburg University, Nordhausen College, German-Chinese Academy for Psychotherapy) and three Chinese partners (Peking Union Medical College Hospital, Tongji-University Shanghai, West-China University Chengdu). The requested project should provide a structure for an effective and also economically profitable realization of German-Chinese cooperation in the field of psychosomatic medicine and psychotherapy, based on the personal experiences and relationships of German and Chinese alumni. The integration of German doctors and psychologists in the development in German-Chinese projects, the development of new professional fields and the construction of structures in health care (implementation of the Mental Health Law) is supported by the alumni network.
Networking Activities:

  • Development of education/schooling modules in the sectors of hospital, self-reflection, research and intercultural competence in psychosomatic medicine and psychotherapy
  • Construction of internet resources and development of a consulting platform which aids the exchange and the support for the construction of departments for psychosomatic medicine and psychotherapy in China
  • Regular strategic meetings with stakeholders in politics and economy in Germany and China

Workshops:

  • Implementation of regular management meetings
  • Implementation of alumni meetings and workshops twice annually: at the workshops, the following
    modules should be carried out, distributed over three years:
    1. Module „Psychosomatic Primary Care“ with a focus on the clinical activities/work
    2. Module „Self Reflection“ with a focus on the implementation of Balint groups in China
    3. Module „Research“ with a focus on the establishment of a curriculum for research methodology in
    the field of psychosomatics
    4. Module „Intercultural Competence and Sensibility“